In diesem Blog möchte ich dem Besucher Bilder und Erlebnisse präsentieren, die sich mit meinen Reisen, oder mit dem Motorrad beschäftigen. Wegen der Überschneidungen habe ich diese beiden Themen zusammengefasst.
Meine Geschichte als Motorradfahrer begann erst spät: mit 25 Jahren habe ich als Neufahrzeug einen 50er Roller erworben (Malaguti F12 AC, das Handling von dem Teil war der Hammer!).
Nach 5 Jahren und 30000km wurde der Drang nach mehr Fahrleistung immer größer, so daß es dann ein Motorradführerschein wurde, der 3 Monate später in der Anschaffung einer 1989er Honda CBR600F gipfelte, die am 30.10.2001 auf mich zugelassen wurde (von der ich leider kein digitales Bild verfügbar habe. Das Bild vom Roller habe ich irgendwann mal eingescannt). Nachdem mir dieses Motorrad etwa 15000km Fahrpraxis verschafft hatte, war für mich klar, was für Anforderungen meine zukünftige Maschine zu erfüllen hatte: Komfortable Sitzpositionen für Fahrer und Sozius, ausreichend Zuladung, großzügiges Gepäcksystem und ein Motor mit kräftigem Drehmoment auch bei niedriger Drehzahl. Am 30.06.2003 wurde meine BMW R1150R erstzugelassen, und trug mich (und oft auch meine Frau) in 12 Jahren ca. 140000km über europäische Straßen, bis sie Anfang 2015 von einer R1200GS Adventure abgelöst wurde.
Nordkapp 2009:
Das Titelbild ganz oben bin ich im Jahr 2009 mit meiner BMW R1150R am Nordkapp. Das Wetter war phantastisch, ich habe auf der 4-wöchigen Reise viele interessante Leute kennen gelernt, und traumhafte Landschaften gesehen. Nach insgesamt 7200km war ich dann (leider) wieder zuhause. Dieser Urlaub gehört bis heute zu den entspannensten Dingen, die ich je gemacht habe, weil ich mich 4 Wochen lang nach nichts und niemandem richten mußte: Ich bin morgens aufgestanden, habe mein Zelt und meine Ausrüstung auf’s Motorrad geschnallt und bin losgefahren. Wenn ich irgendwann keine Lust mehr hatte, habe ich mir einen schönen Campingplatz gesucht, und dort mein Zelt für die nächste Nacht wieder aufgebaut. Wenn ich Lust auf Pause hatte, habe ich Pause gemacht…
Sollte sich von euch nun jemand berufen fühlen, das auch zu tun: Nur zu! Hier ein paar kleine Tipps:
- Nehmt euch ausreichend Zeit, das Nordkapp ist wirklich weit weg! Klar kann man Nordkapp und zurück auch in 2 Wochen schaffen, aber das ist dann Stress und kein Urlaub! 3, oder besser 4 Wochen sind ein gesunder Zeitrahmen.
- Wenn Ihr das beherzigt habt, habt Ihr auch genug Zeit, NICHT die E6 nach Norden zu nehmen, sondern auf kleineren, ruhigeren Straßen parallel dazu zu fahren. Ab Trondheim (bzw. Namsos) empfehle ich die Küstenstraße 17. Das kostet zwar wegen der Fähren zwischendurch etwas Zeit, aber die Strecke ist ein Traum und die Fähren sind willkommene Pausen und kosten nicht viel.
- Ich bin auf dem Hinweg die norwegische Westküste hochgefahr-en, und auf dem Rückweg den schwedischen „Inlandsväg“ wieder „runter“. Man kann zwischen diesen beiden Strecken auch einige Male hin- und herwechseln (z.B. zwischen Kiruna und Narvik), aber auch entlang der schwedischen Strecke gibt´s genug zu entdecken.
Nachdem in den Jahren davor die Planung immerwieder an der Koordination mit möglichen Mitfahrern gescheitert war, habe ich für Juli / August 2009 ein Zeitfenster von 4 Wochen Urlaub eingeplant, die Fähre von Kiel nach Göteborg gebucht, und bin losgefahren. Ich habe auf der Reise genug andere Motorradfahrer getroffen, die auch „alleine“ unterwegs waren. Man muß also nicht unbedingt in der Gruppe fahren, alleine fahren befreit auch von Kompromissen! Für das Unternehmen „Nordkapp“ habe ich mir kurzfristig mein erstes Navi (Garmin Zumo 550) gekauft, was sich während der Fahrt als große Hilfe erwiesen hat: man gibt morgens einfach das nächste, grobe Ziel ein, und kann unterwegs problemlos „frei Schnauze“ da lang fahren, wo man´s gerade schön findet, das Navi berechnet halt neu und bringt einen ans Ziel. Eine außerordentlich entspannende Art, zu reisen, vor Allem, weil man sich unterwegs auch mal der grandiosen Landschaft widmen kann, ohne permanent nebenbei navigieren zu müssen. Einige der schönsten Bilder dieser Reise möchte ich euch hier zeigen:
Å auf den Lofoten, der Ort mit dem wohl kürzesten Namen…
Das (norwegische) Polarkreiszentrum:
…ein traumhafter Ausblick vom Campingplatz auf den Tromsøfjord:
…und der wohl schönste Campingplatz, auf dem ich je war: Stave Camping, an der Nordwestküste der Vesterålen, kurz vor Andenes:
Unsere Zelte standen direkt am Strand, und wo der Rasen aufhörte, begann der Sand. Der Blick aus unserem Zelt ging hinaus auf den Nordatlantik in einen phantastischen Sonnenunergang. Ende Juli versank die Sonne so gerade eben hinter dem Horizont, um dann direkt wieder aufzugehen: Ein tolles Naturschauspiel, das dazu führte, daß wir erst um ca. 2Uhr nachts schlafen gegangen sind.
Das hier sind Bilder vom Sonnenuntergang über Bodø, während wir bis in die Nacht auf die Fähre nach Moskenes gewartet haben:
Ein Felsgrat auf den Lofoten, der ca. 600m direkt aus dem Meer emporragt. Auf dem Felsufer im Vordergrund steht eine Person, die man als Anhaltspunkt für die Größe nehmen kann.
Dieses Bild ist irgendwo auf Magerøya entstanden, der Insel, auf der sich auch das Nordkapzentrum befindet.
…und nach knapp 2 Wochen Anreise habe ich das Nordkapp bei Traumwetter erreicht. Was für ein Sonnenunter-, und direkt wieder -Aufgang!
Dieses Bild werdet Ihr auch im Kapitel „Photographie“ finden, dort allerdings in einem anderen Kontext…
Und nicht zuletzt: mein letzter Campingplatz auf dem Rückweg in Schweden, in der Nähe von Rättvik am Siljansee.
Direkt am Seeufer gelegen, allerdings auch direkt an der Landestraße 70, was aber bei schwedischem Verkehrsaufkommen kein wirkliches Problem darstellt.
Alpen:
Das hier ist ein Bild aus den französischen Alpen. Meine Frau und ich haben dort 2011 die „Route des grandes Alpes“ in Angriff genommen. Dieses Bild entstand auf dem „Col du Glandon“. Eingeweihte werden Griffephoto und Konsorten kennen. Für alle anderen: das sind Profiphotographen, die an den Pässen auf Motorradfahrer, Sportwagen, Oldtimer und alles sonstige lauern, was zu photographieren lohnt. Hinterher kann man diese Bilder im Internet käuflich erwerben. Man sieht sehr gut, daß dieses Bild nicht von einer stationären Kamera „geschossen“ wurde, weil es ein schöner „Mitzieher“ ist: Das Motorrad im Vordergrund ist scharf, während der Hintergrund durch die „gezogene“ Unschärfe die Geschwindigkeit visualisiert.
Auf den Passhöhen „scheuche“ ich dann immer meine Frau vom Sozius, damit sie mich mit dem Passschild photographiert. Einige dieser Bilder habe ich hier: (alle würden die Website sprengen..)
Update 2018: In diesem Jahr haben wir (meine Frau und Ich) es endlich einmal geschafft, bei der Stella Alpina vorbeizuschauen:
Für alle „Unwissenden“: Die Stella Alpina ist das höchste Motorradtreffen in Europa und findet jährlich Anfang Juli auf dem Col du Sommelier in der Nähe von Bardonecchia im italienisch-französischen Grenzgebiet statt (für die genaue Position einfach das Rifugio Scarfiotti googlen). Die Fahrt über die weitestgehend unbefestigte Strecke nach oben war mit über 500kg Motorrad eine echte Herausforderung (vor allem ohne jede Offroad-Erfahrung), aber oben anzukommen war ein tolles Erlebnis. Die Strecke ist durchaus auch mit Straßenmotorrädern zu schaffen, aber das Risiko, die Maschine mal hinzulegen, geht man durchaus ein. Da wir auf dem Heimweg und nur auf der Durchreise waren, hatten wir ein sehr begrenztes Zeitfenster, aber ich bin schwer „angefixt“, in einem der nächsten Jahre mal mit Zelt und ohne Frau für das ganze Wochenende dahin zu fahren. Vom Zeltlager am Rifugio (das auch die einzigen sanitären Anlagen dort bereithält) kann man noch bis auf den Col du Sommelier hochfahren, der mit 3050m ü.NN. den höchsten legal anfahrbaren Punkt in Europa darstellt. Wir haben allerdings darauf verzichtet. Erstens fehlte uns dafür die Zeit, und zweitens ist der Aufstieg fahrerisch noch anspruchsvoller, als der Weg bis zum Zeltlager, und DAS hätte ich mir mit Frau und Gepäck nicht geben wollen.
Immerhin haben wir uns auf dem Weg zurück noch die Zeit für einen kurzen Photostop genommen: